Implantologie

Aus welchem Material bestehen heutzutage die Implantate?

Implantate werden heutzutage immer öfter als Zahnersatz in Erwägung gezogen. Von Bedeutung für den Patienten ist dabei u. a. das Material aus dem der Zahnersatz besteht. Denn durch das Verwachsen von Zahnersatz und Kieferknochen wird der Zahnersatz zu einem Bestandteil des eigenen Körpers. Unverträglichkeiten, Allergien und andere Unannehmlichkeiten sollten durch den Zahnersatz daher nicht auftreten. Und so stellt sich die Frage: "Titan oder Keramik?".

Nach wie vor ist noch immer Titan das am häufigsten verwendete Implantatmaterial. Bei Titan handelt es sich um ein extrem körperverträgliches Metall, das sich in der Geschichte der Implantation einen guten Ruf eingehandelt und für Zahnersatz bewährt hat. Titan geht mit dem Kieferknochen einen extrem guten und sehr belastbaren Verbund ein. Weltweit wurden bislang keine Allergien auf Titan beschrieben, so dass das Metall seit Jahren schon für künstliche Knie- und Hüftgelenke zum Einsatz kommt.

Trotz der hervorragenden Eigenschaften von Titan setzen einige Hersteller von Zahnersatz bei ihren Implantaten auf Keramik wie z. B. Zirkonoxid. Da Keramik sehr gewebefreundlich ist, eignet es sich gut als Zahnersatz. Außerdem ist die Zusammensetzung von Keramik ähnlich der von Knochen. Weil Keramik als Implantatkörper aber noch nicht allzu oft Verwendung findet, fehlen noch Untersuchungen zum langfristigen Verhalten von Keramik als Zahnersatz. Nicht ganz unproblematisch ist bei Implantatkörpern aus Keramik außerdem, dass sie zwar einer kontinuierlichen Kaubelastung, nicht jedoch einer schlagartigen Belastung, wie sie z. B. bei einem unvorhergesehenen Biss auf einen Kirschkern auftritt, standhalten. Aufgrund der geringeren Bruchfestigkeit kann ein Implantat aus Keramik einen ernsthaften, nicht reparablen Schaden nehmen. Infolgedessen müsste das Implantat aus Keramik operativ entfernt und durch ein neues Zahnimplantat ersetzt werden.

Selbst wenn Keramik derzeit noch kein Konkurrent für Titan ist, werden Zirkonoxid und andere Keramiken immer häufiger für die Herstellung von Implantaten verwendet.