Implantologie

Gute Vorbereitung ist wichtig

Vor einer geplanten Implantation wird der Zahnarzt den Patienten nach Allgemeinerkrankungen und nach der Einnahme von Medikamenten fragen. Dieses macht er um eine Vorhersehbarkeit des Erfolges ermitteln zu können. Es gibt nämlich Allgemeinerkrankungen wie Zuckerkrankheit, Osteoporose oder Knochensystemerkrankungen, die zwar eine Implantation zulassen, bei denen aber die Einwachsquote gegenüber einem gesunden Menschen reduziert ist. Der Zahnarzt wird ihr spezielles Risiko ermitteln und zur Minimierung von Komplikationen geeignete Gegenmaßnahmen einleiten.

Die Erfolgsaussichten bei gesunden Patienten, dass ein Implantat einwächst, liegt bei 98%. Das ist für ein medizinisches Fach eine unglaublich gute Prognose. Die Erfolgsquote sinkt bei notwendigen Aufbaumaßnahmen auf 90% und bei einigen Allgemeinerkrankungen auf 80%. Auch das Rauchen hat eine negative Auswirkung auf die Einheilung von Implantaten. Der Zahnarzt und Implantologe wird in einem Beratungs- und Aufklärungsgespräch individuelle Risiken ansprechen.


Planung in der Implantologie

Bevor eine Implantation durchgeführt wird, muss eine exakte Diagnostik durch den Implantologen erfolgen. Ziel der Diagnostik ist es, die Vorhersagbarkeit des Erfolges zu präzisieren. Neben dem allgemeinen Gesundheitszustand (Anamnese) wird das Implantationsareal klinisch angesehen (Inspektion), abgetastet (Palpation) und auf eine mögliche Implantation untersucht. Hierbei sollen die Kieferbreite, Kieferstärke und Schleimhautsituation abgeklärt werden, damit die Länge und der Durchmesser des Implantates festgelegt werden können. Wichtig ist auch die ästhetische Vorhersagbarkeit des Ergebnisses. In der Implantologie unterscheiden wir heute die Standardsituationen (A) von dem erweiterten Therapiespektum (B).

In der Standarddiagnostik werden als diagnostische Mittel meistens klinische Untersuchungen durchgeführt, die als Inspektion und Palpation bezeichnet werden. Anschließend werden Abdrücke für eine Modellanalyse genommen und eine Röntgenaufnahme mit bekannten Messgrößen (Kugelaufnahme oder Hülsenaufnahme) angefertigt. Am Ende der Diagnostik in den Standardsituationen sollte der Therapievorschlag stehen und die Länge und der Durchmesser des Implantates fixiert werden. Auf dem Planungsmodell werden häufig noch Operationsschablonen angefertigt, die aber nicht zwingend notwendig sind, sondern als unterstützende Sicherheit bei der Implantation dienen sollen.

Im erweiterten Therapiespektrum besteht häufig das Problem, dass Defizite im Bereich der Knochenstärke (Kieferhöhe oder Kieferbreite) oder im Bereich der Schleimhaut vorliegen. In diesen Fällen wird die Standarddiagnostik häufig um ein Computertomogramm oder Volumentomogramm erweitert. Diese speziellen Röntgentechniken haben den Vorteil, dass in Schichten die dreidimensionale Darstellung des Kiefers erfolgen kann. Diese Aufnahmetechniken erlauben den Knochen auf 0,1mm Genauigkeit in Höhe und Breite zu vermessen und mögliche Implantationsareale festzulegen. Neben der exakten Vermessung des Kiefers können in entsprechenden Computerprogrammen Knochenqualitäten (Knochendichte), Implantatplanungen und prothetische Vorhersehbarkeiten visualisiert werden. Ein Computertomogramm sollte immer dann eingesetzt werden, wenn ein reduziertes Knochenangebot vorliegt oder wenn Knochenaufbaumaßnahmen erfolgen müssen (siehe Bildergallerie).